Festvorträge von der Oberin und dem Herrenmeister des Johanniterordens, S.
K. H. Prinz Oskar von Preußen, bestimmten neben
Musik das Rahmenprogramm.
Andrea Trenner, Oberin der Johanniter-Schwesternschaft, sagte in Ihrem
Festvortrag, Johanniterschwestern würden heute Tradition mit Profession
verbinden. Johanniterschwestern wollten, so die Oberin, „ihren Beruf in dem sie
verbindenden Glauben ausüben und damit zur Umsetzung des Ordensauftrags
beitragen.“ Für die Zukunft der Johanniter-Schwesternschaft sei es notwendig,
die regionalen Aktivitäten zu stärken. Weitere Ziele seien, neue Mitglieder zu
gewinnen und die Johanniter-Schwesternschaft in die Johanniterfamilie optimal
vor Ort einzubinden.

S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, Herrenmeister des
Johanniterordens,
und Andrea Trenner, Ordensoberin beim Jubiläumsempfang.
Die Anfänge der Johanniter-Schwesternschaft liegen, so Oberin Andrea Trenner,
im Dunkeln. Vieles spreche dafür, dass es schon um das Jahr 1100 eine
Schwesternschaft in Jerusalem gegeben habe. Zuzeiten der Kreuzzüge sei es die
Aufgabe der Schwestern gewesen, kranke Pilger und verwundete Gotteskrieger zu
pflegen.
Im 19. Jahrhundert habe es einen Neuanfang in der Johanniter-Schwesternschaft
gegeben. Im Jahr 1885 habe es wahrscheinlich einen Kapitelbeschluss des
Johanniterordens zur Wiedererrichtung der Schwesternschaft gegeben. Aus diesem
Grund feiere man 2005 das 120-jährige Bestehen der Schwesternschaft. 1886 setzte
der Herrenmeister des Johanniterordens, Prinz Albrecht von Preußen, den Plan zur
Errichtung einer Organisation von „Dienenden Schwestern des Johanniterordens“ in
die Tat um.
S. K. H. Prinz Oskar von Preußen, Herrenmeister des Johanniterordens, sagte
in seinem Vortrag, dass es leider oft vergessen werde, dass es
Johanniterschwestern bereits vor mehr als 900 Jahren gegeben hat. Die
Johanniter-Schwesternschaft sei ein „zentrales Werk des Ordens“ und könne den
Johannitern und ihren Einrichtungen über die Pflege eine „unverwechselbare
Prägung“ geben. Der Orden habe mit der Johanniter-Schwesternschaft, die dem
doppelten Ordensauftrag, Diakonie und geistliche Zurüstung, verpflichtet sei,
einen „entscheidenden Wettbewerbsvorteil“ gegenüber anderen gemeinnützigen
Einrichtungen. Dieser Wettbewerbsvorteil sollte, so der Herrenmeister, „offensiv
und selbstbewusst propagiert“ werden.
Der Herrenmeister stellte die vielfältigen Aktivitäten der
Johanniter-Schwesternschaft, beispielsweise in Boston und Madagaskar, heraus, so
dass es gelingen werde, interessierten Nachwuchs an die Schwesternschaft zu
binden. Diese biete jungen Schwestern „außerordentlich spannende Chancen und
Erfahrungen.“